Selbstständig
Um als Lkw-Fahrer selbstständig zu werden, sind mehrere Schritte notwendig, die eine gründliche Planung und Vorbereitung erfordern. Der erste Schritt besteht darin, ein Gewerbe anzumelden, was beim zuständigen Gewerbeamt erfolgt. Hierbei handelt es sich in der Regel um ein Einzelunternehmen, es können jedoch auch andere Rechtsformen wie eine GmbH in Betracht kommen, je nach geschäftlichen Zielen und finanziellen Voraussetzungen. Zudem benötigst du den Lkw-Führerschein der Klasse C oder CE und eine Berufskraftfahrerqualifikation nach dem Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz (BKrFQG), um im gewerblichen Transport tätig zu sein. Des Weiteren ist eine sogenannte Gewerbeerlaubnis nach dem Güterkraftverkehrsgesetz (GüKG) erforderlich, die insbesondere für den Transport von Gütern über 3,5 Tonnen notwendig ist. Du musst außerdem eine Verkehrshaftungsversicherung abschließen, die deine Tätigkeit absichert. Wichtig ist auch, dass du dir bereits im Vorfeld einen Kundenstamm aufbaust, um sicherzustellen, dass dein Unternehmen von Anfang an profitabel ist. Eine gründliche Marktanalyse, um den Bedarf an selbstständigen Lkw-Fahrern zu verstehen, sowie Networking in der Branche können dir helfen, erfolgreich in die Selbstständigkeit zu starten.
Für die Selbstständigkeit als Lkw-Fahrer gibt es sowohl persönliche als auch rechtliche Voraussetzungen. Zu den persönlichen Voraussetzungen zählen neben einem gültigen Führerschein der Klasse C oder CE vor allem ein hohes Maß an Eigenverantwortung, Organisationstalent und unternehmerisches Denken. Du solltest in der Lage sein, deine Arbeitszeit selbstständig zu planen, Aufträge zu akquirieren und alle notwendigen Schritte zur Aufrechterhaltung deines Geschäfts zu organisieren. Rechtlich benötigst du eine Erlaubnis für den gewerblichen Güterverkehr, die für den Transport von Gütern über 3,5 Tonnen notwendig ist. Diese Erlaubnis erhältst du bei der zuständigen Behörde, wenn du einen entsprechenden Nachweis über deine fachliche Eignung, finanzielle Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit erbringst. Die fachliche Eignung kannst du durch eine IHK-Prüfung oder mehrjährige Berufserfahrung im Transportwesen nachweisen. Zudem ist eine Verkehrshaftungsversicherung erforderlich, die Schäden abdeckt, die während des Transports entstehen könnten. Auch der Nachweis über finanzielle Mittel ist notwendig, um sicherzustellen, dass du dein Unternehmen aufrechterhalten kannst. In Deutschland beträgt die Mindestkapitalanforderung für den Transport von Gütern über 3,5 Tonnen rund 9.000 Euro für das erste Fahrzeug.
Als selbstständiger Lkw-Fahrer musst du eine Vielzahl von Kosten einkalkulieren, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Eine der größten Ausgaben betrifft den Lkw selbst. Wenn du kein eigenes Fahrzeug besitzt, musst du entweder einen Lkw leasen oder finanzieren, was eine erhebliche monatliche Belastung darstellt. Dazu kommen laufende Kosten wie Kraftstoff, der je nach Fahrstrecke und Fahrzeugtyp stark variieren kann. Zudem solltest du die Kosten für regelmäßige Wartungen und Inspektionen einplanen, da ein Ausfall des Fahrzeugs erhebliche Einnahmeverluste bedeuten kann. Weiterhin fallen Versicherungen an, darunter die Verkehrshaftungsversicherung, die für selbstständige Lkw-Fahrer verpflichtend ist, sowie eine Kfz-Versicherung und eventuell eine Betriebshaftpflichtversicherung. Auch die gewerbliche Güterverkehrserlaubnis, die Kosten für den Erwerb oder die Erneuerung der Berufskraftfahrerqualifikation und Gebühren für Maut und Straßenbenutzung müssen in die Kalkulation einfließen. Als Selbstständiger bist du zudem für deine Sozialversicherungsbeiträge, Krankenkasse und Altersvorsorge selbst verantwortlich, was weitere Fixkosten bedeutet. Nicht zuletzt musst du auch Steuern und eventuell einen Steuerberater einplanen, um die finanzielle Seite deines Unternehmens professionell zu verwalten.
Als selbstständiger Lkw-Fahrer solltest du besonders auf die Gefahr der Scheinselbstständigkeit achten. Die Deutsche Rentenversicherung hat klare Vorgaben, die sicherstellen, dass vermeintlich selbstständige Kraftfahrer tatsächlich eigenständig arbeiten. Wird festgestellt, dass du im Rahmen deiner Tätigkeit Weisungen des Auftraggebers folgst und keine eigenen Betriebsmittel wie einen eigenen Lkw verwendest, kann das als Scheinselbstständigkeit gewertet werden. Dies birgt erhebliche rechtliche und finanzielle Risiken, sowohl für dich als auch für den Auftraggeber. Die IHK warnt ausdrücklich davor, Lkw-Fahrer als selbstständig zu beschäftigen, wenn sie im Wesentlichen ihre Arbeitskraft verkaufen und kein eigenes Fahrzeug besitzen. In solchen Fällen behandelt die Rentenversicherung solche Fahrer fast immer wie angestellte Arbeitnehmer. Bei einer Betriebsprüfung können Sozialversicherungsbeiträge nachgefordert und strafrechtliche Verfahren eingeleitet werden, beispielsweise wegen Steuerhinterziehung oder Vorenthaltens von Sozialversicherungsbeiträgen. Um diese Risiken zu minimieren, kann ein Statusfeststellungsverfahren bei der Deutschen Rentenversicherung beantragt werden, das verbindlich festlegt, ob du als selbstständig oder als angestellt giltst. Dieses Verfahren hilft, Rechtsunsicherheiten zu vermeiden und strafrechtliche Konsequenzen zu umgehen.
Vorgehen
Vorteile
Risiken
Hier findest du einige gängige Fragen rund um die Selbstständigkeit eines Lkw-Fahrers.
Wir unterstützen dich mit Wissen zu verschiedensten Themen, die für Lkw-Fahrer relevant sind. Im Folgenden siehst du einen Auszug relevanter Themen, zu denen wir Informationen bereitstellen.